Grosse Dinge

(Text: Georg Danzer)

Und i kann mi no erinnern,
es war zeitlich in der Fruah
Wie da Mond no blass am Himmel g’standn is

I bin leise aus der Tür g’schlupft
I woar no a klana Bua
Große Dinge wollt i tuan, des woar ma g’wiß

I bin ume ueber’d Wies’n hundert Meter bis zum Woid
Mit’n Pfeil und Bogen in der klanan Hand
Und im dünnen Morgennebel woar die Sunn scho unterwegs
Und hat Spinnenweben feine Fäden g’spannt
über’s Land

Net weit weg auf aner Lichtung
hob i mir a Hittn baut
Aus’n Reisig, des dort g’legen is am Grund

Hob mi g’füht als Indianer
und hob durch die Äste g’schaut
A poar Heidelbeern eineg’steckt in Mund

I woar frei und ungebunden, kana hot zu mir was g’sogt
Nur a Kuckuck von da Weitn woar zum hearn
Und so is der Tog vergangen, bis zur Abenddämmrung hin
I hob g’spürt, die gaunze Gegend hob i gern,
bis zu’d Stern

Große Dinge zu vollbringen, woar mei allergrößter Wunsch
Große Dinge an die klane Buama g’laubn
Böse Drachen zu bezwingen, a Prinzessin zu befrein
Und dem Buam vom Nochbarn ane owehaun,
der tät schaun

Große Dinge zu vollbringen, woar mei allergrüßter Wunsch
Große Dinge an die klane Buama g’laubn
Blöde Lehrer niedersingen und mei Freindin zu befrein
Und dem Buam vom Nochbarn ane owehaun,
na der tät schaun

Und i kann mi no erinnern,
waunst dann Abend wurn is
Bin i ham do hot die Omama scho g’wort

De hot kewet: „Bist du dreckig,
wiast du ausschaust, meiner Söh“
Aber dann hot’s mit’n Kaiserschmarrn net g’spoart

Große Dinge zu vollbringen, woar mei allergrößter Wunsch
Große Dinge an die klane Buama g’laubn
Mittlerweiln hot sie des ollas, sozusagen relativiert
Nur den Kaiserschmarrn, den tät i gern no hobn,
der woar a Traum

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