Ignorantenstadl

(Text: Wolfgang Ambros)

I hob a Problem und des liegt ma im Mog’n.
Und so schwer’s ma a foit,
i glaub, i muaß‘ jetzt amoi sog’n.

I kumm ma vor wie auf an Schiff des langsam untergeht,
der Kapitän steht auf der Brücke und es tangiert eam net.

Ignorantenstadl, Ignorantenstadl,
ob Mann oder Frau, ob Bua oder Madl,
Ignorantenstadl,
wo ma geht und wo ma steht.

I leb so gern in Österreich
und i hob auch vor zu bleib’n,
i bin do daham, i hob do meine Freund‘
und i loss mi ned vertreib’n!

Doch manchmoi komm i ma
so hilflos und so fremd vor,
alle san so widerlich,
verständnislos und stur.

Ignorantenstadl, Ignorantenstadl,
ob alt oder jung, ob Doppler oder Nad’l.
Ignorantenstadl
und langsam hob i g’nua.

Oh, es muaß doch irgendwie
auch anders möglich sein,
so kann es doch nicht weitergeh’n,
wir müssen uns befrei’n!

Politische Parteien und der ÖGB,
der Bauernbund ist auch dabei,
hollarodulliö!

Und erst die Polizei und die Juristerie,
die Herren vom Finanzamt
hobn’s olle abg’sehn auf mi.

Im Ignorantenstadl, Ignorantenstadl
von vorn kommen’s dir schön,
von hinten beiß’ns da ins Wad’l,
Ignorantenstadl –
und es ändert si nie,
und es ändert si nie,
und ist auch leider nicht zu ändern.

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